Damit du deine Webseiten bei Google und Co. indexieren kannst, musst du darauf achten, dass jeder Inhalt nur eine einzige URL hat. Dennoch kannst du die Möglichkeit nutzen, zwei identische Inhalte mit unterschiedlichen URLs zu verwenden. In diesem Fall musst du jedoch den sogenannten „Canonical Tag“ setzen, welcher die ursprüngliche Seite kennzeichnet.
Dies hilft Google, den Original-Content zu finden und trägt gleichzeitig dazu bei, doppelten Content zu vermeiden. Diese doppelten Inhalte, die auch als „duplicate Content“ bezeichnet werden, würden andernfalls durch Google abgestraft. Dies kann zu einem Rankingverlust und im schlimmsten Fall zum Ausschluss deiner Website aus den Google-Suchergebnisseiten führen.
Du verhinderst dies also, indem du kanonische URLs verwendest.
Was du diesbezüglich beachten solltest, erklären wir dir in diesem Artikel.
Wo du den Canonical Tag einfügst
Eine kanonische URL generierst du, indem du einen entsprechenden Quellcode in den <head> Bereich deines HTML-Codes einfügst.
Dies sorgt dafür, dass die duplizierten Seiten nicht in den Google-Index aufgenommen werden, die Original-Seite jedoch schon.
In welchen Fällen macht die Verwendung des Canonical Tags Sinn?
- Wahrscheinlich verwendest du auf deiner Website bereits kanonische Inhalte, ohne dies zu wissen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn deine Website mit „www.“ und ohne „www.“ aufgerufen werden kann, was praktisch bei jeder Website möglich ist.
- Auch bei der Verwendung eines HTTPS-Protokolls kann es sich um einen kanonischen Inhalt handeln, wenn automatisch eine Weiterleitung von „www.“ auf „https://www.“ erfolgt, was ebenfalls sehr wahrscheinlich ist.
- Kann deine Website gleichzeitig über „http://“ (altes Protokoll) und über „https://“ aufgerufen werden, handelt es sich ebenfalls um zwei identische Inhalte, die als kanonisch gewertet werden.
- Auch wenn du Inhalte in verschiedenen Dateiformaten zur Verfügung stellst, beispielsweise als HTML-Dokument und als PDF, kann es sich um doppelte Inhalte handeln.
Canonical Tags bei geklautem Content
Abgesehen davon gibt es einige Webseitenbetreiber, die sich nicht die Mühe machen, eigene Inhalte zu erstellen. Sie klauen bestehende Inhalte anderer Websites und verursachen hierdurch doppelte Inhalte. Verweist hier nicht ausdrücklich ein Canonical Tag auf das ursprüngliche Dokument, kann dies zu ernsthaften Problemen mit Google führen.
Hinzu kommt eine Urheberrechtsverletzung, die durch die ungefragte Verwendung fremder Inhalte entsteht. Du solltest daher niemals ungefragt fremde Inhalte auf deiner Website zur Verfügung stellen.
Wieso du Fehler bei der Verwendung der Canoncial Tags vermeiden solltest?
Unterläuft dir bei der Verwendung des Canonical Tags ein Fehler, wird die kanonische Seite möglicherweise nicht erkannt. Dies bedeutet wiederum ein Risiko der Abstrafung durch Google, weil Google doppelten Content erkennt.
Im Endeffekt kann dies zum Ausschluss der betreffenden Seite aus den Google-Suchergebnissen führen.
Die häufigsten Fehler bei der Verwendung des Canonical Tags
- Du nutzt den Canonical Tag mehrfach
Wenn du den Canonical Tag ausversehen mehrfach verwendest, was vor allem bei Anfängern leicht passieren kann, hat dies dieselbe Wirkung, als wenn du ihn überhaupt nicht setzt. Achte daher immer darauf, den Canonical richtig zu verwenden, um eine Abstrafung durch Google zu vermeiden. - Die erste Seite der Paginierung ist kein Canonical
Es gibt einen Unterschied zwischen Paginierung und Canonical. Du solltest den Canonical Tag daher niemals auf die erste Seite der Paginierung setzen, sondern immer auf sich selbst zeigen lassen. Arbeite in diesem Fall besser mit dem Attribut rel=“prev“ und rel=“next“. Hierdurch signalisierst du Google, welche Seite in den Suchergebnissen gezeigt werden soll oder, dass die fortlaufenden Seiten sogar aus dem Index ausgeschlossen werden sollen. Es wird also nur die erste Seite der Paginierung indexiert, was beispielsweise für Kategorieseiten eines Onlineshops sinnvoll ist, jedoch nicht für redaktionelle Beiträge oder Blogartikel, welche sich über mehrere Seiten erstrecken. Für Kategorien macht das Sinn, wenn diese Produktlisten enthalten, welche auf mehrere Seiten aufgeteilt sind. Denn wenn ein User in der Suchmaschine nach „Hose blau“ sucht, möchte er in der Regel auf der ersten Ergebnisseite landen und nicht auf Seite 3, 5 oder 7, weil diese ebenfalls indexiert sind.
Achtung: Um die weiteren Seiten von der Indexierung auszuschließen, musst du „noindex“ setzen. - Du baust den Canonical an der falschen Stelle ein
Der Canoncial Tag muss in den <head> Bereich integriert werden. An einer anderen Stelle würde er schlichtweg ignoriert. - Du setzt in der mobilen Website keinen Canonical
Wenn du neben der Desktop-Version deiner Website auch noch eine mobile Variante verwendest, musst du darauf achten, den Canonical Tag auch für die mobile Version zu setzen. Er wird nicht automatisch von der Desktop-Version übernommen.
Generell empfehlen wir dir, mit einer mobilen Variante zu arbeiten, denn die Verwendung mobiler Endgeräte zum Surfen im Internet wird für die meisten Nutzer immer wichtiger. Deshalb laufen Smartphone und Tablet dem klassischen PC langsam den Rang ab.
Wie du den Canonical Tag in der SEO richtig anwendest
Nachfolgend möchten wir dir einige Fakten erläutern, die du beim Setzen des Canonical Tags beachten solltest.
Doppelter Content – ja oder nein?
Der Canonical Tag dient ausschließlich der Vermeidung von duplicate Content, den Google abstrafen würde. Ehe du einen Canonical Tag setzt, solltest du überprüfen, ob es sich bei der gewünschten Seite überhaupt um doppelten Content handelt.
Angenommen du betreibst einen Onlineshop und verwendest für zehn ähnliche Produkte dieselbe Produktbeschreibung. Dann würde Google dies als doppelten Content werten. Stellst du jedoch für ein Produkt zehn identische Beschreibungen in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung, handelt es sich nicht um doppelten Content. Hier musst du also wirklich aufpassen.
Es gibt jedoch einige Tools, mit denen du duplicate Content problemlos findest. Eines dieser Tools ist beispielsweise Copyscape.com. Dort gibst du einfach die URL oder den zu prüfenden Text ein. Das Tool testet innerhalb weniger Sekunden, ob doppelte Inhalte vorliegen oder nicht.
Solche Checker kannst du übrigens auch verwenden, um herauszufinden, ob jemand deine Inhalte klaut.
Nur ein Canonical Tag pro Seite
Für jede deiner Webseiten darfst du nur einen Canonical Tag verwenden. Setzt du versehentlich mehrere, wertet dies Google so, als würde überhaupt kein Canonical gesetzt sein. Hierdurch würdest du eine Abstrafung durch Google bzw. eine Entfernung deiner Seite aus dem Index riskieren.
Lasse bei der Paginierung das Canonical auf sich selbst zeigen
Wenn du eine Seitenpaginierung verwendest, darf das Canonical nicht auf Seite 1 zeigen, da es zur Regelung von doppeltem Content und nicht zur Paginierung dient. Deshalb solltest du das Canonical am besten auf sich selbst zeigen und zur Paginierung das Attribut rel=“next“ rel=“prev“ verwenden.
Achte auf die exakte Schreibweise der Seite
Damit der Canonical funktioniert, musst du beim Erstellen unbedingt auf die korrekte Schreibweise deiner Webseite achten. Vergisst du einen Buchstaben oder ein Zeichen, so wird der Canonical nicht gesetzt.
Setze den Canonical Tag immer für absolute URLs
Grundsätzlich solltest du zwischen absoluten und relativen URLs unterscheiden. Absolute URLS beginnen mit „http://“ oder mit „https://“, während bei relativen URLs diese Eingabe nicht notwendig ist. Für die Verwendung des Canonicals empfehlen wir immer, die absolute Schreibweise zu verwenden, damit eine korrekte Verlinkung erfolgt.
Folgende Eigenschaften muss eine Seite haben, damit der Canonical Tag funktioniert
Beim Einrichten der Seite selbst, musst du ebenfalls einiges beachten, damit der Canonical Tag reibungslos funktioniert und die gewünschten Signale an Google sendet.
Achte darauf, dass der Tag nicht auf eine Fehlerseite, also eine Seite mit einem 404 Statuscode verweist. Auch diesbezüglich ist die korrekte Schreibweise deiner Seite wichtig, um eine solche Meldung zu verhindern.
Außerdem musst du darauf achten, dass die Seite, auf die der Canonical Tag verweist, keines der folgenden Attribute aufweist:
- „nofollow“
- „noindex“
- „disallow“
Wie sieht der Canonical Tag aus und wo wird er platziert?
Der Canonical Tag sieht folgendermaßen aus:
<link rel=“caninical= href=“http://www.beispielseiteabcde.de/canonical-tag“/>
Hierbei handelt es sich um ein Beispiel.
Platziert wird er im Quellcode deiner Website, und zwar im <head> Bereich der jeweiligen Seite.
Verwende auf keinen Fall mehrere Canonicals auf einer Seite und achte darauf, dass der Tag wirklich im <head> Bereich platziert wird. Eine Unterbringung im <body> macht keinen Sinn.
Zusammenfassung zu Canonical Tags
Canonical Tags zeigen der Suchmaschine auf, welcher Inhalt der Originale ist, wenn du mit mehreren ähnlichen Seiten arbeitest. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn du dynamische URLs verwendest, also wenn deine Website beispielsweise mit „http://“ oder ohne „http://“ aufgerufen werden kann.
Stellst du Inhalte in verschiedenen Formaten – beispielsweise als .html oder .pdf zur Verfügung – oder kann deine Website unter verschiedenen URLs aufgerufen werden, solltest du unbedingt einen Canonical Tag auf die Originalseite setzen.
Dies hilft Google, herauszufinden, welche Seite das Original und welche Seite eine Kopie ist. Und das wiederum ist wichtig, um doppelten Content und die damit verbundenen Abstrafungen durch Google zu verhindern.
Bedenke, dass ein fehlender oder ein falsch gesetzter Canonical Tag dazu führen kann, dass Google deine Seite aus den Suchergebnisseiten ausschließt. Das ist natürlich sehr ärgerlich, wenn du dir erst einmal eine gute Platzierung in den SERPs (Search Engine Result Pages) erarbeitet hast.
Platziere den Canonical im <head> Bereich der jeweiligen Seite und achte unbedingt auf eine korrekte Schreibweise. Verlinkt ausschließlich auf absolute URLs.